Historisches bis 1939

 

Am 8. Januar 1904 trafen sich im Gasthaus Schelhorn eine Anzahl hiesiger Freunde für Musik und Gesang und gründeten den Gesangverein „Liederhort“ Willmersreuth.

Der Vorstand mit Peter Schertel als 1. Vorsitzenden und gleichzeitigem Dirigenten, Johann Felbinger als 2. Vorsitzenden, Georg Schelhorn als Kassier, Johann Ellner als Schriftführer und den Beisitzern Johann Gräf, Christof Riedel und Johann Wagner wurden unterstützt von folgenden aktiven Gründungsmitgliedern:
Andreas Löhrlein, Johann Jahreis, Konrad Wagner, Paul Hahn, Christoph Eichner, Georg Lauterbach, Johann Weber, Andreas Becher, Johann Frisch, Wolfgang Hübner, Wilhelm Stöcker und Johann Lauterbach.
Der 1. Dirigent Peter Schertel verwendete bei den wöchentlichen Singstunden im Gasthaus Schelhorn die Geige, die 1906 durch die Anschaffung eines Flügels abgelöst wurde.

Der Ausbruch des 1. Weltkrieges rief 1914 die meisten Sänger zum Militärdienst und verurteilte den Chor zu jahrelangem Schweigen. Nach 5 Jahren Pause versammelten sich wieder alle noch vorhandenen Mitglieder zur ersten Generalversammlung. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer wurde ein Chor geformt, der bis in die jetzige Zeit alle Stürme gut überstanden hat.

In den Jahren 1912, 1949 und 1971 verstärkte noch eine vereinseigene Theatergruppe das Angebot von Geselligkeit in Willmersreuth und in der näheren Umgebung. Dabei darf man nicht vergessen, dass es außer dem Gesangverein noch den 1912 gegründeten Radfahrerverein „Frankonia“ Willmersreuth gab.
Bereits im Jahre 1928 begann man mit den Chorarbeiten für das 25-jährige Bestehen, das dann 1929 ganz groß gefeiert wurde. Anlässlich dieses Festes wurde von der Firma Koch aus Coburg eine Fahne zum Preis von 350 Reichsmark (historischer Wert ca. 13.500,00 €) angeschafft und feierlich geweiht. Der Kauf wurde durch Spenden der Mitglieder ermöglicht. Gestärkt und angefeuert durch dieses freudige Erlebnis folgten viele Jahre äußerster Aktivität. 1938 wurde das 1. Klavier angeschafft, das 1982 von einem Neuen abgelöst wurde.

Schon mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten machte sich eine gewisse Unlust unter den Mitgliedern breit. Als im September 1939 der 2. Weltkrieg ausbrach, wurden die meisten aktiven Sänger eingezogen. Die schweren Kriegsjahre unterbrachen jede Vereinstätigkeit. Viele unserer treuen Mitglieder kehrten aus diesem Krieg nicht mehr zurück. Das traurige Ende kam 1945 und alles schien verloren. Von Mitte 1939 bis 1948 ruhte die Vereinsarbeit, wozu auch das Verbot vereinsmäßiger Zusammenarbeit durch die Militärregierung beitrug.