100 Jahre Liederhort Totengedenken

 


Der Zug vor dem Abmarsch zum Friedhof auf dem Dorfplatz


Die Ansprache von 1. Vorsitzenden Jürgen Karg am Ehrenmal im Friedhof

Wir Toten leben
So steht es in eheren Lettern am Altarschrein des Sängerehrenmals in Melkendorf.

Heute zum 100-jährigen Jubiläum des Gesangsvereins Liederhort Willmersreuth hat dieses Wort nicht nur symbolische Bedeutung sondern soll ein Mahnmal ihrer Treue und Opferbereitschaft sein.
Hier im Frieden ländlicher Stzille gedenken wir in dankbarer Verehrung unseren Sangesbrüdern, die vor uns den Weg alles Irdischen gegangen sind und auf den Schlachtfeldern der beiden Weltkriege und in den Bombennächten der Heimat ihr Blut für uns geopfert haben.
Sie haben uns mit ihren Taten den Weg bereitet, auf dem wir mit ihnen und nach ihnen durch die Geschichte des Gesangvereins Liederhort Willmersreuth gehen durften.
In ihren Herzen wohnte die gleiche Liebe zum Gesang, in ihrem Tun wirkte der gleiche Wille sich selbst und der Gemeinschaft unseres Dorfes zu dienen und sie bewegte die gleiche Treue zu sangesbrüderlichen Verbundensein im Lied.
Und diese Treue verpflichtet uns zu Treue. Ihr Erbe ist unser Erbe, das wir bewahren, mehren und in die Zukunft weitertragen wollen. Ihr Glaube an das himmlische Gut der Lieder stärkt unseren Glauben. Ihr Beispiel ist Vorbild und Ruf zugleich, ihnen nachzueifern und ihr Andenken in unseren Herzen wachzuhalten.

Der Dichter Theodor Storm hat dieser Verpflichtung poetischen Ausdruck verliehen:
Auch von den Toten bleibt auf Erden,
noch eine Schein zurück,
und die Nachgelassenen sollen nicht vergessen,
dass sie in seinem Lichte stehen,
damit sie sich Hände und Antlitz rein halten.

Als ein äußeres Zeichen unserer Verbundenheit mit unseren verstorbenen Sangesbrüdern lege ich im Namen des Gesangvereins Liederhort Willersreuth diesen Kranz nieder.
Die Worte Wir Toten leben sollen uns zu unserem 100-jährigen Jubiläum Anlass zu Nachdenken und Erhalten des Vermächtnisses unserer Sangesbrüder sein.


Vor dem Ehrenmal


Der Männerchor unter Leitung von Vitus Karg