logo2

Vereinsausflug bei Dauerregen

Gab es in der Woche vor dem Ausflug nach Altenburg herrliches Spätsommerwetter, so setzte in der Nacht vor der Abfahrt Dauerregen ein – Der Regenschirm war somit ständiger Begleiter der Teilnehmer.

Residenzschloss

Das Residenzschloss in Altenburg

Nachdem alle Reisenden zu Mittag gegessen hatten, bestiegen die Willmersreuther den Porphyrfelsen am Rande der Altstadt. Das Residenzschloss zeigt heute sich weitgehend im Zustand des 18. Jahrhunderts. Die wechselvolle Geschichte der Herrscher von Altenburg erzählte uns in Kurzform der Schlossführer im Vorzimmer des Festsaales. Nach einem Brand wurde der Saal 1865 wiedererrichtet. Der Saal wird von Marmorsäulen geprägt, über denen sich eine Empore befindet. Ein großes Deckengemälde mit der Abbildung der mythischen Figuren Amor und Psyche schmückt den Saal. Nach dem Besichtigen mehrerer Gemächer gelangten wir in den Bachsaal, der nach dem Brand 1905 neu mit wunderschöner Eichenvertäflung aufgebaut wurde. Von hier wurden wir in die Schlosskirche mit der von 1735 bis 1739 von Heinrich Gottfried Trost erbauten Orgel, deren Lieblichkeit des Klanges vom Thomaskantor Johann Sebastian Bach gelobt wurde, geführt. Anschließend konnte jeder selbstständig die Exponate im Schloss- und Spielkartenmuseum besichtigen.

Ein Glücksfall war unser Stadtführer, der Kreisheimatpfleger Wido Hertzsch, der sein Altenburg und dessen Geschichte bestens kennt. Die Stadt Altenburg verlor nach der Wende nach dem Schließen des Braunkohlebergbaues und einiger unrentabler Industriebetriebe fast die Hälfte ihrer Einwohner. Erschwerend kam hinzu, dass die DDR billigere Platte am Stadtrand errichtete und die historischen Bauten der Innenstadt verkommen ließ. Vom schönen Renaissancerathaus schlenderten wir über den Marktplatz zur Brüderkirche, einem wunderschönen Backsteinbauwerk aus dem frühen 20. Jahrhundert, das nach der Wiedervereinigung vom Abbruch gerettet wurde. Voller Stolz demonstrierte unser Stadtführer die Tonfülle der renovierten Orgel. Alle Teilnehmer genossen das kleine Konzert, das der Kreisheimatpfleger in dem halbdunklen Gotteshaus gab. Bei Dauerregen machten wir eine Besichtigungstour vorbei an einem vom Fernsehen renoviertem alten Bürgerhaus, dem Landratsamt, dem Gebäude der Landesbank, der Bartholomäikirche, dem alten Markplatz Brühl mit dem Skatbrunnen und Seckendorffschen Palais, dem Landestheater, dem Schloßfelsen, der Bausünde neue Post zurück zum Marktplatz. Die Stadtführung endete mit dem gemeinsamen Essen im Ratskeller; die sächsische Spezialität Mutzbraten mundete allen Teilnehmern.

Gegen 22 Uhr brachte uns der Bus der Firma Schuster wohlbehalten nach Willmersreuth zurück.

Archiv